August 2014 La Coruna Mugia (Muxia)
Schöner Segeltag von La Coruna nach Mugia (Muxia)
Am 14.8. bin ich aus Deutschland zurückgekehrt. Neben der Unterstützung meiner Eltern konnte ich wieder gute Freunde treffen. Am 15. 08 wurden die Segel gesetzt um mit unseren Gästen (Meine Tochter mit Enkelkinder) von La Coruna nach Baiona zu segeln. Ein wunderbarer Segelwind unterstützte unser Vorhaben. Allerdings war die Segelcrew nicht ganz wetterfest. Gegen 18:00 verstärkte sich der Wind auf 7..8 Bft und das vor dem Kap Finistere. Aus Gründen der Crew und aus der Sicht, dass sich der Wind am Kap noch verstärkt beschlossen wir noch vor Einbruch der Dunkelheit die brandneue Marina Mugia anzusteuern. Den Tipp erhielten wir von unserem Segelfreund Jürgen von der SY Delphin aus Heimathafen Barth, der schon einige Tage in der Marina verbracht hat und mehrere Freundschaften dort geschlossen hat. Die Marina wurde erst im März dieses jahres eröffnet.
Mugia ist ein schöner kleiner Ferienort direkt am Atlantik. Die Marina und der Ort bieten guten Service (Wasser, Elektro..) und gute Versorgungsmöglichkeiten. Yachshop fahlt allerdings. Wir geniesen die Tage hier mit Sonnenschein, blauem Himmel und schönen Stränden direkt in der Umgebung der Marina.
Gestern wurde ein Dinghi Törn zu einem benachbarten Strand durchgeführt. Allerdings wehte der Wind mit 6 Bft und erzeugte entsprechende Wellen obwohl wir in einem Rias (Fjord) waren. Dementsprechend war die Landung am Strand in der Brandung. Am Ende war das Dinghi mit Seewasser gefüllt und wir hatten ein erfrischendes Bad. Leider ist auch das UKW Handgerät und ein Netzteil für den Dinghi Torquey E Motor nass geworden. Trotz Spülung mit Trinkwasser und Trocknung gab es keine Chance die Geräte wieder zu beleben.
Das anschliessende Baden im Atlantik hat natürlich Spass gemacht. Auch das Starten des Dinghis entgegen der Brandung war ein Erlebniss. Dabei ging die Automatikrettungsweste meiner Enkeltochter auf. Es war interessant wie schwer es dananch war sie in das Dinghi zu hieven.
Also es gibt noch genügend Trainingsbedarf in Richtung Dinghibenutzung.
20.08 Muxia nach St. Vincent , Playa da Cruz
Nachdem wir gestern Susi und die Kinder zum Flughafen gebracht haben und noch dank der Hilfe der Marinamitarbeiter ein neues Torqueedo Ladenetzteil bekommen haben starten wir nun weiter nach Süden mit nächster Zwischenstation St. Vincent
Playa de Cruz. Wir wollen endlich mal ankern.
Gemeinsam mit Jürgen auf der SY Deplhin und seinem Reisebegleiter aus Muxia starten wir 07:30 bei schwachen Winden. Unsere "eiserne 110 PS Genua schiebt uns mächtig nach vorn. Vielen Dank noch mal für den wasserdichten Grab Pack, den wir von ihm bekommen haben.
Interessant war eine Rückfrage bei Torqueedo ob es Besonderheiten beim Ladenetzteil gebe, da die Batteriespannung nicht 12 V wie das Ladenetzteil hat sonder 18,xx V. Laut Service Auskunft gibt es keine Besonderheiten, man kann die Batterien auch mit 12V Bordspannung aufladen. Als eine ganz schön clevere Lösung und ein wirkliches Hightech Produkt mit Kundennutzen.
Die Überfahrt nach St. Vincent verlief gut. Der Parasailor half uns bei schwachen Winden voran zukommen. Das Ankermanöver hat auch sehr gut funktioniert. Die Bucht ist eine sehr schöne Ferienbucht mit schönen Stränden und kleinen Urlaubsdörfern. Nur das Wasser ist leider mit 16 Grad etwas kalt.
21.08 St. Vincent nach Baiona
Am nächstenMorgen ging es weiter nach Baiona. Das Wetter meinte es gut mit uns. Leider mussten wir durch mehrere Nebelfelder. Wir sind aber trotzdem an die Inselgruppe Baiona (Isle de North..) herangefahren. Die Strände und Ankermöglichkeiten waren sehr gut bei nördlichen und westlichen Winden. Man könnte die Ostseite der Inselgruppe mit karibischen Inseln vergleichen, nur das Wasser ist kälter.
In Baiona gehen wir in die zweite Marina an sehr gute Transitplätze. Gegenüber liegen Engländer mit der SY "Reservior Dogs", einer 41 Fuß Oceanis. Sie hatten Pech bei der Überfahrt von England. Ihnen ist der Elektrokasten bei starkem Gegenwind und Welle auf den Motor gefallen und der Lüfter hat die Kabel zerhackt. Im Nu war die Elektrik und Elektronik im A... . Die spanischen Elektriker haben aber die Sache wieder gerichtet in Baiona und so konnten sie weiter segeln.
In Baiona ist Kolumbus mit seinem Schiff Pinta gelandet nachdem er Amerika entdeckt hat. Die Santa Maria ging offensichtlich verloren. Die Pinta kann man im Hafen besichtigen (Nachbau oder nicht ?). Es ist interessant mit welchen Mitteln die Leute damals auf See gegangen sind.
Baiona ist auch eine sehr schöne kleine Stadt mit vielen sehr guten Restaurants. Einige legen außen ihre Waren zur Besichtigung aus. So haben wir uns Austern, Meeresspinnen, Hummer und Seezunge ausgesucht. Ein absoluter Genuss verschönt mit einer guten Flasche Rijoca und einem spanischem Brandy als Abschluss.
22.08 Baiona nach Viana
Am Morgen sehen wir dann unsere Segelfreunde Katja und Dietmarvon der SY Summer, die in der Bucht ankern , neben einer finnischen Nauticat 37 die wir auch schon mehrmals gesehen haben. Nach dem Ablegen umrunden wir beide Schiffe kurz und wecken nochmal Alle mit unserem Hornsignal.
Dietmar wird uns am nächstem Tag nach Viana folgen. Die Fahrt nach Viana verlief gut. Moderate Winde 3..4 Bft von NNW , blauer Himmel
und Sonnenschein. Nach einer Windrehung schifte ich den Parasailor von BB nach STB. Dabei löst sich das BB Steuerseil des Parasailors und plötzlch steigt er wie losgelassen in die Höhe von mehreren Metern. Durch den Druck kann Loni ein STB Seil ebenfalls nicht mehr halten und verbrennt sich leicht die Hände durch das ausrauschende Seil. Der Parasailor benimmt sich wie ein wilder Drachen. Mit ganzer Kraft bringe ich ihn wieder auf die BB Seite und kann ihn so langsam zähmen und wieder unter Kontrolle bringen. Hier merkt man plötzlich welche
Kraft in so einem Segel stegt.
Die Marina in Viana ist voll und so liegen wir über Nacht am Warteponton. Die ganze Kleinstadt steht heute Kopf da hier ein dreitägisches Fest gefeiert wird. Hunderte Trommler ziehen durch die Stadt, Folkloregruppen treten auf und viele kleine Stände sind aufgebaut um irgend etwas zu verkaufen. Ein festliches Feuerwerk unterstreicht die Feierlichkeiten. Das Ganze geht bis 4 Uhr morgens und dann 3 Tage. In unserer täglichen Funkrunde auf Kurzwelle berichte ich von den Festlichkeiten und bereite die Crew von SY Summer auf die Festlichkeiten vor.
23.08 Von Viana nach Porto
Heute geht es weiter zur zweitgrößten Stadt Portugals Porto. Die Winde sind gut und so kommen wir zügig voran. Am Nachmittag steigt der Wind wie auch in Viana lokal auf 25 Kn an, aber die Zeit ist zu kurz um eine größere Welle zu erzeugen. In Porto gelangen wir in die neu erbaute Duoro Marina. Sie liegt direkt an der gleichnamigen Flußmündung und bietet sehr guten Service. Jedes Crewmitglied bekommt hier morgens 2 Brötchen von den Marina-Mitarbeitern kostenlos an Bord gebracht. Zur Begrüßung bekommt man eine Fischkonserve der einheimischen Konservenindustrie und auch alle anderen Services sind hier sehr gut. Ein schönes Abendessen in dem nahegelegenen Fischerdorf schließt den Tag hervorragend ab. Vom Grill bekommen wir einen Steinbutt, mehrere Sardinen und zwei Seezungen. Alles super lecker.
Am nächsten Tag geht es mit einem kleinen Boot über den Fluß und mit einem historischen Staßenbahnwagen nach Porto. Die Stadt ist auf der einen Seite wunderschön. Man sieht ihr den alten Glanz sehr gut an. Die Hochzeit erlebte die Stadt mit den großen Entdeckungsfahrten die Heinrich der Seefahrer durchführen lies und finanzierte. Heute verfällt die Altstadt zunehmens, ähnlich wie Görlitz in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Mieter ziehen aus den alten Wohnungen in moderne Wohngebiete mit komfortableren Wohnungen. Die Erdgeschosse
sind noch belebt durch Geschäfte aber die höheren Etagen sind gespenstisch leergewohnt.
Beim Überqueren der historschen 2 Ebenen Brücke , entwurfen von Herrn Eiffel, sehen wir mehrere Kinder aus 10 m Höhe ins Wasser springen. Wäre nichts für Loni und mich. Anschließend geniesen wir eine Portweinprobe in einem der vielen Portweinkeller auf der gegenüberliegenden Seite von Porto. Dort treffen wir unsere Segelnachbarn vom Steg. Sie sind Hamburger und bringen ihr Schiff , eine 25 jährige Hallberg Rassy nach Schweden zum Retrofit. Gemeinsam geniesen wir die Portweinprobe und haben uns viel zu erzählen. Loni krönt den Abend mit einem leckeren Abendbrot auf dem Schiff.
24.08 von Porto nach Ria de Aveiro
Ein unspektakulärer Segeltag mit wenig Wind. Erst am Nachmittag kam lokaler Wind auf, der sich sehr gut zum Segeln eignet. Ria de Aveiro begrüßt uns mit schönen Ferienstränden. Der Ria (Fjord) geht weit in das Landesinnere hinein. Wir kommen nur nicht soweit, da Hochspannungsleitungen uns mit unseren 22m Höhe den Weg versperren. So nehmen wir die erste und auch sehr schöne Ankergelegenheit gegenüber einem kleinem Fischerdorf und einem Militärgelände. Der Eingang zu diesem Ankerplatz liegt ca. 1 nm nördlich der Flussmündung und ist leicht zu finden. Trotz teilweise sehr starker Strömung im Fluss liegt man hier durch entsprechende Molen geschützt sehr sicher. Von der Strömung ist nichts zu spüren. Die beste Zeit um die Flussmündung zu befahren ist um Hochwasser, da hier die Strömung nahezu zum Stillstand kommt.
Nach einer geruhsamen Ankernacht mit entsprechendem lokalem Dinner (simple) beginnt der nächste Tag neblig und regnerisch. Die Wolken haben es uns bereits einen Tag vorher verraten. Von lokalen Fischern erstehe ich einen riesigen Rochen (port. Ray) den ich im Laufe des Tages ausnehme. Loni wird daraus ein fürstliches Dinner an Bord machen. Ein Portwein rundet das Mahl ab. Morgen soll es dann weiter gehen zum nächsten Hafen.
26.08 von Avairo nach Nazare
Mit gutem Segelwind geht es über Figueira da Foz nach Nazare. Nazare ist bekannt für sehr große Brandungswellen bis zu 30 m. Ein Highlight für Wellensurfer. Wir sahen und hörten diese Wellen von fern, sind aber gut in den Hafen gekommen. Die Einfahrt ist sehr sicher. Im Hafen befinden sich 2 kleine Marinas. Wir haben die erste an BB genommen und sind recht zufrieden. Man liegt hier sehr sicher. Die zweite Marina, ursprünglich gegründet von einem englischen Ehepaar wird zur Zeit an die lokale Fischerei übergeben. Es geht kommerziell etwas drunter und drüber.
Heute haben wir Peter wiedergetroffen, den wir in Helgoland kenngelernt haben und der mit seiner Mutter auf Reisen ist. Er hat seine letzte Station vor dem Winter erreicht und bleibt hier bis zum Sommer nächsten Jahres. Jetzt warten wir auf unsere Freunde aus Rosenheim Heldegard und Meinhard. Sie müßten in Lissabon gelandet sein und jeden Monet hier eintreffen.